18.08.2018

Ein gutes Beispiel

"Große Mängel bei den Pflegediensten - Falsche Abrechnungen, schlechte Hygiene, nicht ausreichend qualifiziertes Personal: Kontrolleure der Krankenkassen stellen gravierende Missstände fest. Auch in Heimen verschärft sich die Situation" - Das war die Schlagzeile in der Süddeutschen Zeitung am 2. Februar 18.

Die Berichte über skandalöse Zustände und Abrechnungsbetrug in der Pflege treffen umso härter, weil es ja um die Gesundheit von Menschen geht und nicht um schlecht gewartete Kaffeeautomaten oder liegengebliebene Post.

Im Gesundheitsbereich wird Geld verdient. Krankenhäuser, Ärzte, Pflegeheime, Krankenkassen und auch ambulante Pflegedienste stellen ihre erbrachten Leistungen den Kranken- und Pflegekassen, Sozialämtern und Patienten in Rechnung.

Es entsteht der Eindruck, dass es heute bei den unternehmerischen Entscheidungen in Krankenhäusern, Pflegeheimen, ambulanten Diensten und Arztpraxen oft vorrangig darum geht, mit möglichst wenig Personal möglichst viel Geld zu verdienen.

Aber es gibt auch die vielen ambulanten Pflegedienste und anderen Gesundheitsinitiativen, die sich mit viel Engagement um hilfsbedürftige Menschen kümmern und von dieser Arbeit natürlich auch leben wollen. Ein Beispiel dafür ist in unseren Augen Licht und Schatten.

Als meine Frau und ich Licht und Schatten 2004 eröffneten, hatten wir Nichts außer unserem Können und Wissen und sehr viel gutem Willen.

Heute haben wir ein gut ausgebildetes Team von Kollegen und Kolleginnen, die eine teilweise schwere Arbeit mit ganzem Herzen verrichten. Da in Deutschland 80.000 – 100.000 Pflegefachkräfte fehlen, wurden wir selbst ausbildender Betrieb.

Die Abrechnung mit den Kassen ist äußerst kompliziert. Nachdem ich Anfang des neuen Monats alle dokumentierten Leistungen für einen Klienten noch mal durchgeschaut habe, bestätigen die Klienten sie mit ihrer Unterschrift. Meine Frau schreibt dann für einen Klienten bis zu vier Rechnungen an die verschiedensten Stellen. Dann muss sie schauen, dass diese Rechnungen auch gezahlt werden.

Bei den jährlichen unangemeldeten Besuchen des Medizinischen Dienstes werden jetzt auch die Abrechnungen kontrolliert. Bisher gab es bei uns keinerlei Beanstandungen.

Heute ist Licht und Schatten ein mittelgroßer Dienst mit 80 Klienten und 27 Kolleginnen und Kollegen. Wir sind in Wiesbaden bekannt für unsere gute und faire Arbeit. Die Arbeit im Team und mit den uns anvertrauenden Menschen ist für alle anstrengend aber auch erfüllend. Meine Arbeitszeit als Leitung beläuft sich auf 60 Stunden/ Woche. Heute leben wir gut von unserer Arbeit. Die große Kohle allerdings kann man so nicht machen.

Letztendlich zählt für uns: Vieles, wofür wir stehen, sehen wir bei Licht und Schatten verwirklicht. So Ähnlich wird es vielen anderen auch gehen. Nicht überall geht es so zu, wie es die Süddeutsche Zeitung und andere Medien berichten.

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